Die diesjährige Mutter-Kind-Kur war nach dem Drama der letzten Monate dringend nötig: Deshalb beschlossen meine Mutter und ich mit dem Rad einen Teil des Altmühltalradweges zu fahren. Der Weg hat viele Vorteile für Mehrtagestouren-Anfänger wie uns: Eine perfekte Infrastruktur an Hotels, Pensionen und Cafés, eine durchgängige Beschilderung und keine nennenswerte Steigerung. Was wir nicht wussten: Auch an jeder Ecke Automaten für Ersatzschläuche und regelmäßig E-Bike-Ladestationen. Das war nämlich das Schöne an der Tour: Während ich mit dem normalen Rad fahren würde, würde meine Mutter ihr neues E-Bike auf Herz und Nieren testen. Und so wurde eine 200 km lange viertägige Radtour zum Kinderspiel – zumindest, wenn der Ostwind mal nachließ. Wir starteten in Wendelstein, fuhren bis Schwabach zum Zug, verließen diesen in Treuchtlingen, von wo es noch einmal 50 km bis Eichstätt sind. Als nächste Station überzeugte Beilngries und den Abschluss bildete Kelheim, von wo es nur noch ein Katzensprung war bis zum Bahnhof in Bad Abbach. Auch zurück ging es mit der Bahn, was die einzige echte Herausforderung darstellte: Ein kaputter Fahrkartenautomat erforderte ein längeres Telefonat mit der Servicezentrale, es fehlte der Aufzug, um zum Gleis zu kommen, was eine Entlade-Aktion erforderte, eine ruppige Schaffnerin, die uns am liebsten als Schwarzfahrerinnen verhaftet hätte, weil wir nicht vor Anfahrt des Zuges bei ihr unser fehlendes Ticket anmeldeten (mach das mal, wenn du ein Fahrrad in der Hand hast und der Zug anfährt, sobald die Tür sich hinter dir schließt!), alle Züge kamen zu spät, bis auf den dringend benötigten Anschlusszug in Nürnberg, der pünktlich davonrauschte – ohne mich natürlich. Aber abgesehen davon eine tolle Tour bei genialem Wetter und bestem Essen!

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