Es war so schön geplant – durchstrukturiert – durchdacht – vorbereitet! Und dann was es doch einfach nur das Wetter, das unseren Trainingsausflug in den Böhmerwald vereitelt hat! Im Böhmerwald, dem Nationalpark Sumava, könnte man – Schneelage und Wetter vorausgesetzt – eine Woche von legalem Biwakplatz zu Biwakplatz skiwandern. Dort zelten und sogar den Luxus einer Trockentoilette genießen. Allein – es lag zwar genügend Schnee, wir waren bereit, die Tourplanung war gemacht, was aufgrund der privaten Jagd-Gebiete und deren Sperrzeiten sowohl der Sperrzeiten der Grenzübergänge gar nicht so einfach war – es regnete in Strömen. So eine Pulka ist zwar annähernd wasserdicht, aber wir waren auf strömenden Regen nicht vorbereitet. Die Ski mit ihren festen Fellen wirkten auch nicht wie Amphibien und so änderten wir kurz entschlossen den Plan: Und landeten im Pitztal auf dem völlig zugeschneiten Gletscherbahnparkplatz, wo wir übernachteten.

Böhmische Knödel – ade!

Die zweiten 50 cm…

 

 

 

 

 

 

Nun begann die Testtour ernsthaft: Zuerst testeten wir die Standheizung, die ja nun an einem neuen Stromlieferanten hängt. Eigentlich hätte sie endlos funktionieren müssen, doch in der Realität endete das Experiment nach einer halben Stunde mit heftigem Dieselgeruch und stinkender weißer Rauchfahne. Die Lüftungsschlitze waren unter den 50 cm Neuschnee auf dem Auto verschüttet. Auch das Abgasrohr steckte vermutlich irgendwo im Schnee. Nach dem ersten Schreck lief aber die weitere Testreihe (Pulka durch Tiefschnee ziehen) ganz gut, auch wenn die Sache mit dem Tiefschnee ganz neue Anforderungen an meine Oberschenkelmuskulatur stellte. Spuren mit OAC Kar-Skiern und Pulka und 50 cm Neuschnee – ich muss dringend mehr trainieren. Aber es machte tatsächlich viel Spaß und wir konnten dringend benötigte Verbesserungen am Zuggeschirr entdecken. Gut, dass wir das ausprobiert haben!

Durchblick?

 

 

 

 

 

 

Der Rückweg wurde unerwartet spannend, da uns die Bergwachtler vom Auto aus warnten, dass wir nur noch kurze Zeit über die Straße nach Plangeroß fahren könnten, denn sie würden sie aufgrund der erhöhten Lawinengefahr sperren. Da wir eine Pension dort gebucht hatten, wurde es zu einem hektischen Spurt mit beschleunigtem Auto-Freischaufeln aus wieder 50 cm Neuschnee. Aber die Winterreifen bewährten sich auch in dieser Situation, die Schneeketten konnten in der Verpackung bleiben.

Danach gab es noch nette unerwartete Momente in Plangeroß beim Lawinenabgang, am nächsten Morgen vor der gesperrten Schranke, die alle Touristen zu Fußgängern machte, auf dem Gletscher beim Skifahren, und schließlich beim ultimativen Telemark-für-Anfänger-Test auf 2700 m. Offroad, also neben der Piste machten wir die spannende Erfahrung, dass verharschter neuer Tiefschnee für das Anfänger-Telemarken kein ideales Testgelände ist. Auf einem winzigen nicht verhärteten Hügel dagegen gelangen schon vier Kurven in Folge! Es wird. Bis Finnland wird nun noch viel gebastelt und geplant. Und trainiert hoffentlich auch. So viel ist sicher….

Für uns Nordbayern eine spannende Erfahrung: Lawinenabgang im Pitztal

Ganz in der Nähe …

… und aufgrund der gesperrten Straßen doch so fern!

Mittag am Gletscher

Abends im Tal

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