I sometimes wonder why I travelled around the world to experience new things. Actually I could have stayed at home, too. My day started at 7.30 and by 10 am I had already had more excitement than on any normal day of travelling. Since I had to get rid of the bottle with the blood, that dangled off my knee, I had to find a doctor to remove it. My normal doctor was on holiday, but I was told to come anyway to the substitute before 9am. There was one bus service, so I chose to take that one. The timetable I remembered differed slightly from the actual one, so I ended up running behind the bus and signalling with the crutches to wait for me, what he did. At the waiting room a former student, who has just finished her A-Levels arrived, too, with her relatives. All of them talked animatedly in turkish, while the rest of us read or stared somewhere. Until one German guy suddendly started shouting at the three women to be silent or at least talk in German and if they only want to have the advantages and the money here in the country! So the student, her relatives and me argued in loud voices with this guy, until he finally shut his mouth. There were at least four other foreigners in this waiting room. When the girl took me to a separate room, she by accident removed a stopper from the bottle, which shocked us both – it sounded and felt like someone had deflated a balloon inside my knee. But in the end everything was alright and I caught a bus back home, where I had to climb over the debris of our refurbishment with the crutches. I was glad to back on my sofa, I must admit that.
Manchmal frage ich mich, ob es wirklich nötig ist, um die Welt zu reisen, um Neues und Aufregendes zu erleben. So ein ganz normaler Morgen in Deutschland und auf deutschen Straßen kann durchaus dramatischer sein als ein x-beliebiger Reisetag auf der anderen Welthälfte. So musste ich heute diese Drainage-Flasche am Knie loswerden. Das Krankenhaus sollte ich nicht behelligen, so bin ich zu meiner Ärztin. Die war aber im Urlaub und der Vertreter nicht gut drauf, aber dort bin ich dann gelandet. Zuerst aber musste ich den einzigen Bus erwischen, der mich rechtzeitig zur Praxis bringen würde. Wie es auch passiert ist, entweder war der Bus zu früh oder ich habe mir die Zeit falsch gemerkt, ich musste jedenfalls mit Krücken ein Stückchen hinterherrennen und heftig mit den Dingern winken, um ihm zu signalisieren, dass ich mitfahren will. Im Wartezimmer kam es dann zum Eklat zwischen einer meiner ehemaligen Schülerinnen, die mit ihren türkischen Verwandten ein entspanntes Gespräch führte, auf Türkisch selbstverständlich, und einem mittelalten schlecht gelaunten Deutschen, der ihnen aus dem Blauen hinaus vorwarf, sich hier daneben zu benehmen, nur die deutschen finanziellen Vorteile einstreichen zu wollen und dafür aber nicht einmal sich ordentlich auf Deutsch unterhalten würden, so wie es sich gehört. Ein paar Minuten heftige Diskussion zwischen dem Irren, der drei Türkinnen und mir haben dazu geführt, dass er schließlich schwieg. Er hätte sich auch insgesamt einmal umsehen können – von den Wartenden waren sicher noch fünf weitere Menschen Ausländer. Das Mädel, das dann diese Flasche von Verbandsmaterial befreien sollte, hat die dann irgendwie geöffnet, was mit einem lauten Explosionslaut begleitet wird und sich anfühlt, als wäre ebendas passiert: Ein Ballon im Knie geplatzt. Das hat uns beide gewaltig einen Schreck versetzt, sich aber dann als unwichtig herausgestellt. Ich war froh, als ich wieder auf der Couch lag – nicht einmal die im Haus überall im Weg liegenden Rollen PVC-Boden von unserer aktuellen Renovierungsphase konnten meine Begeisterung trüben, auch wenn das sicherlich unter „unebene Böden“, die man mit Krücken meiden sollte, fällt.
Wie heißt es doch so schön: Die Welt ist ein Irrenhaus. Und Coburg ist die Zentrale. … oder so ähnlich 😉
Auf alle Fälle: Gute Genesung !
K2.