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Meine WG hat den Vorteil, dass sie gut ausgestattet ist mit Männern jeden Alters. Es gibt die älteren gesetzten Semester, die früh um 4 in Laufkleidung kleine Marathons laufen, um dann um 7 Uhr ins Bad zu wollen. Dort befindet sich bereits ein anderer, der wie ein Uhrwerk um 6.59 Uhr denselben Ort ansteuert. Um 8 Uhr föhnt dann einer von oben, der vierte hat derweil unspektakulär das Haus im Laufschritt verlassen – man hat es nicht überhören können. Keiner betritt in der Zeit die Küche, die zur morgenlichen Rush-Hour mir allein gehört – mit der Tasse Kaffee, der Zeitung und dem Müsli. Nummer Fünf schnarcht noch.

Um 13 Uhr komme ich nach Hause. Nummer 1 bis 4 gehen noch ihrer Beschäftigung nach. Auch Nummer 5 tut dies – er schnarcht immer noch. Aber meist nicht mehr lange, wenn ich mein Saxophon auspacke. Manchmal aber sind wir sieben: Dann kommen die Kinder von Nummer 3 übers Wochenende zu Besuch. Heute habe ich – es ist Freitagabend – ernsthaft überlegt, ob ich schon um 19.30 Uhr ins Bett gehen darf – ich bin schließlich jetzt schon bald 40. Vielleicht ist das die genau richtige Uhrzeit für mein Alter an einem Freitagabend. Früher war es mal 7.30 Uhr, aber das ist zugegebenermaßen lange her. Da kamen zwei glockenhelle Stimmchen von der Tür – und damit waren sämtliche Gedanken an Schlaf ad acta gelegt: Mit Nummer 6 und 7 kamen zwei Tyrannosaurus Rex ins Haus – in Gips eingegossen und begleitet von zwei Plastikhämmern und – meißeln, mit denen sie ausgegraben werden mussten…. Schlaf? Nicht in der Hütte! Aber der Kommentar von Nummer 5, ausgeruht und gerade im Übergang vom anstrengenden Nachmittag zum entspannenden Teil des Tages: „Aber wenn sie dich dann einmal mit diesen Augen anlächeln, dann ist alles vergessen….. “ 🙂

 

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