When I first went to live in England at the age of 19, I lived with a family that loved convenient food. So one of my tasks as an au-pair in Horsham, East Sussex, was to heat 1 cm3 cubes of yellow, white or orange frozen vegetables (labelled with carrots, parsnip, turnip – but what on earth was it? Apart from the carrots which were the orange cubes) using the microwave. To add salt was already an act of cooking and it actually wasn’t really wanted of me. Once I made pasta with a vegetable sauce; I don’t think anyone apart from me liked that dish. When I came to the north of Scotland in 2003, it was nearly impossible to get fresh fruit and vegetables outside of the cities. The closest city was in most cases Inverness. Anyway, whether you bought the huge packs of frozen cubes or the few limp vegetables that were randomly available in the small village stores, you would carry your bounty out of the store in a plastic bag. Or maybe a couple of them. Nowadays things have changed. A lot even: No more plastic bags. Quite on the contrary, nowadays you have to pay for them and you can have cotton bags for a higher fee instead – no news for Germans, but a great pleasure and surprise to see that here. Also you will find recycling stations all over the place nowadays. So begone are the times when you would use one of the abundantly supplied plastic bags to put in all your rubbish unsorted and uncleaned. But one thing surprised me the most, even though I had actually known about it since 2012, when I spent time with a biologist, who introduced me to a plant called Jerusalem artichoke, a veg, that seems to grow even in winter: There is a huge trend to have your own allotment, to grow your own vegetables and to make as much as possible yourself. Since Audrey has one of them, I went to help: We built an encasement for a few plants with special needs, turned the soil in one part of the future garden, weeded another part of the soil, brought water in to water the plants (it seems to be a bit weird for me after days of rain to find a place in this country where water is actually on short supply!) and even formed little planting pots out of newspaper! The next step will be to built a compost out of euro palettes – apparently a wide spread phenomenon in the UK, if I bear the amount of positive results on youtube in mind. We were by far not the only ones unearthing roots and getting our hands dirty: The place was teeming with young families who all probably weren’t too much of gardeners before but obviously had a lot of fun and optimism, that in the end there would be success. I even got a present: Back home, I can surprise my flatmates with selfmade planting pots out of old newspaper! I hope, they will be unanimously delighted!

imageIMG_4952_klein imageIMG_4951_klein

Meine ersten Erfahrungen mit britischem Essen stammen aus der Zeit, als ich als Au-Pair in Horsham, Südengland, bei einer Familie mit drei Kindern gelebt habe, die mit schnellem, einfachem Essen glücklich waren. So gab es in der Gefriertruhe drei Tüten mit 1 cm³ großen Würfeln in gelb, weiß und orange. Letzteres waren Karotten, die weißen vermutlich Pastinaken, aber was sich hinter dem Begriff Parsnip verbirgt, ist mir bis heute schleierhaft. Das Kochen der Würfel war aber einfach – in die Mikrowelle und warten. Salz hinzuzufügen war fast schon ein kulinarischer Eingriff; kein Wunder, dass die Familie nur mit Mühe meine einmal gekochten Nudeln mit Gemüsesauce heruntergebracht haben. Meine nächste Erfahrung stammt aus dem Jahr 2003 und aus Nordschottland. Gemüse und Obst waren selten, oft in schlechtem Zustand und am besten in Städten zu bekommen. Davon gab es aber nur eine in weitem Umkreis, Inverness, und selbst da war es teuer und nicht sehr appetitlich. Dafür hat man seine Beute in unzähligen Plastikbeuteln nach Hause tragen dürfen – umsonst natürlich. Nun, das hat sich heute geändert. Neben wunderbaren Farm-Läden, in denen lokal produzierte organische Waren angeboten werden, die hervorragend schmecken, gibt es nun überall frisches und oft auch biologisch produziertes Gemüse, in allen Läden darf man nun auch damit rechnen, seine Plastiktüte nur noch gegen Bezahlung zu bekommen oder einen Stoffbeutel zu erwerben, was für Deutsche ja schon lange normal ist. Sogar Recyclingstationen gibt es zu Hauf, sodass die ursprüngliche bequeme Lösung des Urlaubers (aller Müll unsortiert und dreckig in die kostenlose Plastiktüte vom Supermarkt und weg damit) nun wegfällt. Stattdessen wird getrennt und ich habe zum ersten Mal Müllbeutel gekauft. Eine der größten Neuerungen jedoch hat mich sehr überrascht, auch wenn es mir eigentlich hätte bekannt sein müssen: Schon 2012 habe ich aus dem Beet einer Biologin, das sich in einer öffentlichen Gartenanlage befand, ein mir bis heute unbekanntes Gewächs namens Jerusalem-Artischocke ausgegraben und das, obwohl es Dezember war. Audrey hat auch so ein Beet in einer Kleingartenkolonie, wobei man sich hierbei nicht eingezäunte Grundstücke mit Gartenzwergarmee vorstellen darf. So kam ich heute dazu, ein Beet für Pflanzen zu bauen, die mehr alkalischen Boden lieben, habe einen Großteil des Gartenstücks mit umgraben dürfen, ein bisschen Unkraut gejätet, aus Zeitungspapier Pflanztöpfchen geformt und Wasser in Kanistern zu dem Gärtchen gekarrt – ungewohnt, einen Platz zu finden, an dem Wasser Mangelware ist – nach den letzten vier Wochen Regen. Der nächste Schritt wird nun sein, aus Euro-Paletten einen Kompost zu bauen, was anscheinend gängige Praxis ist, wenn man der Anzahl der Youtube-Videos zu dem Thema Beachtung schenkt. Da es ein Sonntagnachmittag war, waren wir auch bei weitem nicht die einzigen, die mit wenig Ahnung, aber einem Garten-Buch in der Hand und viel Optimismus ihre Hände dreckig bekamen. Ich habe sogar ein Geschenk bekommen, das ich mit nach Deutschland in meine WG nehme: Ich kann jetzt meine eigenen Pflanztöpfe aus Zeitungspapier formen. Ich hoffe, meine Mitbewohner bewundern diese Neuerung gebührend!

 

Share