Ich habe überlegt, dass ich ab sofort Lotto spielen sollte. Anscheinend habe ich in manchen Dingen ein nahezu einzigartiges Glück – oder Pech, wie man es nimmt. Nachdem wir gestern an einem wunderschönen Fels geklettert sind, ich alles, was da war, vorsteigen konnte, wir dann auch noch eine tolle Mini-Mehrseillänge dran gehängt haben und schließlich ein leckeres Eis auf unseren erfolgreichen Klettertag gegessen haben, waren wir voller Vorfreude auf den folgenden Klettertag, der uns in einen Hochkessel bringen sollte, damit man dort eine lange Mehrseillänge klettern konnte. Die Taschen waren schon gepackt, da schlug das Schicksal mal wieder äußerst dramatisch zu: In Form einer Fliege. Vielleicht war es auch ein Käfer, er oder sie kam jedenfalls abends ungebremst auf mich zu und prallte direkt in meinem Aug auf. Ich wüsste ja gern, wie hoch die Chancen sind, dass so ein Vieh bei Tageslicht mit einem sich derart gemütlich den Hang hochbewegenden Ziel wie mir kollidiert. Dass es dann aber auch noch mein geöffnetes Auge erwischt!!! Ich denke, das mit dem Lotto wäre zukunftsweisend. Die Chancen auf einen Hauptgewinn dürften ähnlich hoch sein. Die Kollision mit dem Vieh hat jedenfalls dazu geführt, dass mein Auge die nächste Stunde unerträglich gebrannt und wild getränt hat. An ein Öffnen war bis zum nächsten Morgen nicht mehr zu denken. Das lag allerdings auch an dem Migräne-Anfall, der durch das ständige Tränen ausgelöst wurde, sodass ich einen guten Teil der Nacht einäugig zwischen dem Klo und dem Auto hin- und herpendeln durfte. Die Mehrseillänge fiel dann heute leider aus. Vielleicht war das aber im Nachhinein auch gar nicht so schlecht, denn die angekündigte Sonne kam in voller Kraft und unser Fels wäre in der prallen Sonne gelegen. Stattdessen haben wir einen der getrennten Wandertage eingelegt – Peter geht wandern und ich suche mir einen Schattenplatz und esse Eis. Das war im Cirque de Gavarnie, einem beeindruckenden Talkessel inmitten von hohen Felsen, sehr einfach und wunderschön. Sogar im totalen Touri-Trubel gab es wunderschöne stille, schattige Fleckchen, an denen man völlig alleine war und in Ruhe Zeitung lesen konnte. Derweil hat Peter eine Berghütte aufgesucht – 1000hm weiter oben. Ach, ich habe ihn nicht beneidet!

I have to decided to take part in a lottery. I am pretty sure, I could be one of these people who win. Things seem to happen to me – weird things. Yesterday we spent our first climbing day in the Pyrenees – immaculate rock, I was very proud to be able to climb and lead every route, even some harder ones, and we even managed to get a multipitch-climb in. To celebrate our happy day of climbing, we had ice cream and decided to pack our gear for another great adventure – a really long mulitpitch-climb somewhere high up in the mountains of the cirque of Troumouse. Then the weirdest thing happened: When I went to find Peter, a fly or a bug collided with me at full speed. I am quite amazed, that this small insect happened to hit me in full daylight and also right into one of my eyes. It hurt awfully, my eyes started to water and never stopped for hours to give me incredible pain. As a consequence I got a severe migraine, which kept me awake half the night. To open the eye was not possible so I had to find my way from car to bathroom and back numerous times with only one eye squinting, which was quite a challenge. I don’t know, if you can compare the odds, that a bug collides with your open eye in full daylight and at high speed with the odds to win at the lottery, but I guess, I should give it a go. Needless to say, the great adventure today got cancelled, since I still could hardly open that eye and my vision is still a bit blurred. Instead we went for a day of hiking and relaxing to the Cirque of Gavarnie – a corrie which sports one of Europes highest waterfalls and some fabulous rocky mountains all around the valley. Hiking was Peters job, I did the relaxing – while Peter climbed to a mountain hut some 1000 m of ascent higher, I spent the day reading my newspaper next to the glacial stream, that comes of the mountains of the Cirque. Even though this place is packed with tourists, it was very easy to find a secluded spot to enjoy the beauty of the landscape by yourself.

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