Von allen möglichen Übernachtungsvarianten auf Reisen schätze ich das Hostel, besonders aber das City-Hostel als größte Plage ein. Zwar gibt es durchaus gute Seiten, z.B. Strom, mittlerweile immer W-LAN, fließendes Wasser, sogar warm, mitunter sogar bequeme Betten. Aber daneben gibt es leider fast immer anstrengende Mitbewohner, etwa asiatische Mädchen, die bis nachts um 2 einem ausgeklügelten Kosmetikplan folgend Cremes aus Döschen und Tübchen auftragen. Bei voller Zimmerbeleuchtung selbstverständlich. Auch beliebt sind inzwischen seit 15 selbst erlebten Jahren SYHA die lustigen Schilder in den Küchen, die zu Wohlverhalten und Ordund aufrufen sollen. Put your dishes away after cleaning and drying – spoons are also dishes. In Helsinki ist der Tonfall rauer. Hier heißt es: Tidy up after preparing your meal, or you will get spanked. In beiden Fällen hätte man aus den Reisresten in den Töpfen locker eine Mahlzeit produzieren können. Ich als Hausfrau muss da leider zweimal spülen, oder ich gehe gleich essen. Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang noch die männliche Bewohnerschaft, der ich üblicherweise durch die Wahl eines females-only-Zimmers aus dem Weg gehe. In der Küche allerdings läuft man sich beim Reiskochen oder -waschen dann doch über den Weg. Diesmal war mein Favorit Mohammed, einen Kopf kleiner als ich, Moslem, Bart bis zum Bauchnabel und angesichts meiner kurzen Trekkingshorts zunächst überfordert und eingeschüchtert. Keine Konversation war möglich, nicht mal, ob er ans Spülbecken muss oder nicht. Er stand einfach da und wartete mit gesenktem Kopf auf mein Verschwinden. Am nächsten Morgen allerdings hat er in Form eines höflichen aber sehr planvoll aufgebauten Gespräch mit glücklichem Lächeln schließlich festgestellt, dass er wie ich auch ohne Beziehung ist. Ehe er nach meiner Hand fragen konnte, bin ich dann zügig zum Bahnhof aufgebrochen und habe mich lieber noch ein bisschen den unverbindlicheren Angeboten der City ergeben. Zimtschnecke hatte ich noch ausstehend, für die ebenfalls verlockenden Fischdosen war es dann noch zu früh. Etwas Positives hatte die Situation also, nicht nur wegen der Zimtschnecke. Er war definitiv unter 50 🙂
If asked, which kind of accomodation is the one I hate most when travelling, it will be the hostel in the city centre. Even though it is compared to my car or the bivouak I used lately comfy, has hot water and wifi, there is the one problem of the other gursts. To avoid the snoring, I usually choose female dorms, but the kitchen is always a problem. Most of the time I clean everything twice, since there is often enough food left in the pots to fill your stomach, once before and once after use with my own stuff. But besides that, you can meet some weirdos in these kitchens. My absolute favorite was this time Mohammed, a small muslim with a very big beard, who at first didn’t dare noticing me, possibly because I wore trekking-shorts. But in the morning he enquired quite purposefully about my life and circumstances. Before he proposed eventually I ran for it and went to town. Far too early for my train, but: better be safe than sorry. The one good thing was – he actually was under 50!