Nach unserer Mini-Trekking-Tour war dann endlich mal der Tag erreicht, an dem es kaum mehr präsentable Kleidungsstücke gab. Ein gewisser Geruch ging von allem, das aus Stoff war aus. Praktischerweise haben wir auf der Suche nach dem Supermarkt (zwei alte Damen, die mit ihren Rollwägelchen vor einem kleinen Häuschen saßen, haben uns den Weg gewiesen) den Waschsalon (das war das Häuschen) entdeckt und fortan als Wegweiser benutzt. Und da ich erfahrene Benutzerin von Waschsalons bin, dachte ich mir, das wäre ein Klacks. Leider haben wir verpasst zu gucken, ob es dort Waschpulver zu kaufen gibt, was oft üblich ist. Hier war es anscheinend nicht üblich, was aber nicht auf Anhieb zu erkennen war. Ein Automat mit einem wahrscheinlich erscheinenden Betrag (100 Yen gleich 80 Cent für ein Pappkistchen in Gelb) sah nach Waschpulver aus. Wäsche in die Trommel, Geld in die Maschine, Geld in den Automaten für das gelbe Päckchen – und raus kamen zwei duftende Tücher, ähnlich wie Wachstücher. Nun war guter Rat teuer, Zeit war aber bis zur Abfahrt des vorletzten Busses zum Campingplatz auch wenig und so warfen wir die Tücher kurzerhand mit in die Wäsche und los gings. Während wir zunächst erleichtert einkaufen gingen, kamen erste Bedenken: Wenn diese Tücher sich jetzt ähnlich verhielten wie Taschentücher, dann würde unsere überwiegend dunkle komplette Wäsche aussehen wie daheim, wenn man das Tempo aus Versehen mitgewaschen hat. Mit etwas mulmigem Gefühl kamen wir zurück zum Waschsalon, wo erneut zwei alte Leutchen saßen und den Sonnenuntergang bei einem Schwätzchen genossen. In Gedanken haben wir bereits deren erfreute Reaktion durchgespielt, wenn wir mit unserer über und über mit weißen Flusen bedeckten Wäsche an ihnen vorbei müssten… Die Minuten zählten zäh hinunter, bis wir endlich die Trommel öffnen konnten – und aufatmeten. Die Tücher waren noch vorhanden, dufteten nicht mehr, waren aber intakt, und unsere Wäsche war – ob in den Tüchern jetzt Waschmittel drin war oder nicht – weitgehend sauber und erfreulich geruchsneutral. Sehr erleichtert packten wir alles ein und fuhren zum Campingplatz, den wir dann mit allen verfügbaren Mitteln zum Wäschetrocknungsplatz umbauten. Operation gelungen – Patient hats überlebt!
When we came off the hills our laundry definitely looked like it had seen better days (and smelt like it as well). To do a laundry was paramount. Very good was, that on our first day in Tazawa-ko we got lost, while looking for a supermarket. Next to a little building we asked two old ladies for the way to the supermarket (they could read the japanese on the map, we could only point at it) and showed us the way. From then on the little building (a coin laundry) was an important waymarker in this town. Since I consider myself a little bit of an expert when it comes to coin laundries, I thought I could give it a try even though I don’t understand the writing. Unfortunately we had not checked beforehand, whether there was a machine for detergent. When we arrived, everything looked like there was: A little machine, where you got small yellow cartons when you put in 100 Yen, which sounded reasonable for washing powder. Alas – it wasn’t. What we got were two perfumed tissues. So now there were two options: Get detergent in the supermarket and miss the bus or just go for it. So we chucked the two tissues in the machine, pressed start and left for the supermarket. Soon we got worried: What if those tissues would dissolve in the machine like normal tissues, which you accidentially leave in the pockets of trousers and which dot every bit of clothing with white bits that are hard to remove? Everyone will laugh at us. So we went back a bit cautiously. There were again two old people sitting at the bench in front of the building, staring at the sunset and having a chat. What would they think of us, if we came out with our stained laundry? They will have the laugh of a lifetime. While the minutes counted downwards, we worried. But in the end, all was well: Miraculously the tissues had only lost their scent but not their shape, the laundry smelt nice or not bad, and even if it was washed without detergent, you couldn’t tell. So we packed our bags happily, went back to the campsite and put up laundry lines in every possible place to get it dry over night. What a happy outcome!