Man hätte es eigentlich wissen können: Erst sagt der Bergführer ab, gibt mir eine Alternativadresse, die einen Druckfehler aufweist. Das Tablet geht weder im Pitztal ins Netz noch im Cafe Madres in Ötztal und die Adresse des Bergführers ist nicht in der gespeicherten E-Mai. Die Adresse, die mir der Kellner heraussucht, ist falsch. Als wir dort ankommen, ist das Bergführerbüro geschlossen, dann bekommen wir keine Gamaschen für Christian in Sölden, erreichen aber auch den Bergführer nicht. Als wir ihn schließlich erreichen, schickt er uns mit einem Paar alten Steigeisen los und dem Hinweis, dass Gamaschen unnötiger Ballast seien, ebenso unnötig sind: Pickel, Helm, warme Kleidung. Beide sind wir angeschlagen, mein Knie hat die Klettertour auf die Alpspitze nicht vertragen, ist aber stellenweise in Ordnung. Die Sonne? Fehlanzeige. Schließlich der Lichtblick: Der Bergführer kommt erstens früh am Nachmittag auf die Breslauer Hütte und beantwortet mit unendlicher Geduld sämtliche Fragen. Dann der Wetterbericht für Montag: Neuschnee, Temperaturen bis -4 Grad auf dem Gipfel und bis zu 100 km/h Windstärke. Gamaschen? Warme Kleidung? Alles im Tal im warmen Auto….

Am Montag, dem Bergtag, packen wir alle Kleidung inklusive dem Schlafanzug ein oder ziehen es an und es geht los: Im pudrigen Schnee, der bald bis zu den Knien reicht. Dank der gut ausgerüsteten Breslauer Hütte haben wir sogar ein weiteres Paar Gamaschen und einen dritten Pickel sowie eine Thermoskanne ausleihen können. Hilft aber alles nix. Um 8h ist Schluss an der frischen Wächte im Kar. Was man hätte brauchen können: Gamaschen, warme Handschuhe, Pickel, noch mehr Mützen, Schals und Socken.

Der Mittag hat uns dann auf dem Gletscher erlebt – ein Mini-Eiskurs bei Windstärken über 50km/h war dann auch noch richtig spannend und witzig und der Pappschnee schließlich die Bestätigung, dass es auch diesmal die Wildspitze nicht werden sollte. Auf ein Neues im Jahr 2015 – ich bin ja geduldig.

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