Leider leider bleibt das Wetter deutlich kälter und deutlich schlechter als letztes Mal. Peter lacht schon nur noch, wenn ich Sätze mit „Also letztes Mal war das hier so heiß, dass ich…“ beginne. Aber diesmal stimmt es: Das letzte Mal, als ich im Matukituki-Tal war, war es so heiß, dass ich in der ersten Hütte entkräftet nachmittags um zwei Halt gemacht habe und glückselig eines der freien Betten für mich rekrutiert habe. Am nächsten Tag kam ich dann entspannt auf der Liverpool Hut an, wo nur drei andere Leute übernachteten, habe Keas gesehen und bin dann entspannt wieder rausgelaufen. Soweit die Theorie, soweit die Erfahrung. Aber diesmal ist alles anders, auch wenn es mir immer noch schwer fällt, dies zu verstehen. Wir sind die entsetzliche Schotterstraße zum Parkplatz noch recht entspannt gefahren; die neun Furten hatte ich verdrängt. Am Parkplatz herrschte der dieses Jahr allgegenwärtige Wind, der Unmengen an Staub mit sich trug – nicht gerade perfekte Bedingungen, um die Rucksäcke fertig zu packen. Wir haben uns gute zwei Stunden bei Gegenwind in voller Regenmontur zur Aspiring Hut durchgekämpft und mussten dann unser Zelt aufbauen, denn die beiden Hütten (Aspiring und Liverpool) müssen mittlerweile vorreserviert werden und waren ausgebucht. Wenigstens der Hüttenwart war noch derselbe, eigentlich längst pensionierte DOC-Mitarbeiter, der dort vermutlich bis zu seinem Tod Dienst leisten wird. Am nächsten Tag stiegen wir so früh wie möglich zur French Ridge Hut auf, die nicht gebucht werden kann, und wo die Betten nach dem Motto „Wer zuerst kommt, bekommt ein Bett“ verteilt werden. Zahlen muss man allerdings schon beim Hüttenwart der ersten Hütte, egal, wie das Ergebnis dann aussieht. Wir wollten ein Bett. Der Anstieg besteht im Prinzip aus einem nahezu vertikalen Weg den steilen Berg hinauf; daher braucht man für die 900 hm doch recht ordentliche 3 Stunden. Meist ist es mehr Klettern anhand von Baumwurzeln als Steigen. Oben angekommen war dann klar: Kein Stress mit den Betten. Wir waren Nummer 3 und 4 und hatten nach dem Auspacken und Bettenbelegen Zeit, das nun endlich (wie ja eigentlich gewohnt) wunderschöne Wetter zu genießen. Die Wetter-App hatte eine klare Nacht gemeldet und der Plan bestand darin, die Milchstraße nachts zu fotografieren. Bis dahin gab es nichts zu tun, außer zu genießen: Peter hat also noch ein paar Höhenmeter mehr eingesammelt, während ich mich in die Sonne gelegt habe und auf Keas gewartet habe. Dass sie kommen würden, daran bestand kein Zweifel, denn am Wassertank vor der Hütte hing ein Zettel, dass man den Wasserhahn mit einem Draht festmachen muss, denn die Papageien hätten gelernt, ihn zu öffnen (er war auch leer aber das lag daran, dass die Verbindung anscheinend abgebrochen war – aber zum Glück lag noch Schnee im Umfeld der Hütte). Zunächst blieb es lange ruhig. Ein wenig Unruhe brachte das Paar, das in Laufschuhen die Strecke auf sich genommen hatte: 18 km, 1000 hm vom Parkplatz und das Ganze dann wieder zurück! Erst abends kam eine Gruppe von fünf jungen Leuten, die völlig fertig waren und so dehydriert sofort in ihren Schlafsäcken verschwanden, dass ich mir Sorgen gemacht habe. Vermutlich ist das der Nachteil der Buchungspflicht an den anderen beiden leichter zu erreichenden Hütten, dass dann die schlechter Organisierten auf die schwierigste Hütte ausweichen und sich damit überschätzen. Pünktlich zum besten Abendlicht kamen dann die Papageien und damit war das Abendprogramm auch gesichert. Der Altvogel war erkennbar geübt im Umgang mit Wanderern und er war im Prinzip vor unser aller Augen schon fast in der Hütte, ehe wir seine Taktik erkannten und die Tür gerade noch vor seiner Nase zumachten. Wiefe Kerlchen! Nach Einbruch der Dunkelheit stellte sich dann tatsächlich die Milchstraße auch noch in völliger Klarheut dar, sodass Peter schöne Fotos machen konnte. Am nächsten Tag stiegen wir dann die 1000 hm wieder ab und liefen die 17 km zum Auto zurück, um Silvester in Wanaka zu feiern – wobei wir nur noch mit Mühe und Not 24 Uhr erreicht haben, weil wir so erledigt waren.

After three months of battling strong winds and cold weather Peter can only laugh when I begin sentences with the phrase „Well, the last time I have been here, it was soo hot, that…“ But when I compare my last trip into Matukituki-Valley with the one this time, this is soooo true. The last time, I barely made it to Aspiring Hut in the scorching heat, where I found that they actually had a spare bed for me and I happily stopped walking and lay in the shade of a few big trees and recovered for the rest of the day. This time, we drove along that horrid gravel road, crossed the nine fords, which I had forgotten, and got greeted by strong gusts at the car park at the road end, which made packing our bags a nightmare. We had the dust of that road in the car for weeks after that trip. We started the hike to Aspiring Hut in full rain gear and fought our way towards the hut, because the wind came with full force from the front. There we had to pitch our tent, because – new to me – the hut needs to be booked well in advance nowadays, just as Liverpool Hut, where I had spent a lovely night five years ago with less than a handfull of people. So the next day we were a bit apprehensive, how things were at the French Ridge Hut, which is the only hut where beds are still available on a first come – first serve-basis, and left very early. After 1000 m of ascent and another seven kilometers, which took us around five hours in total due to the steep climb up the hillside, we ended up in a nearly empty hut. I was absolutely dead, since these last 900 meters of ascent were mainly steep muddy steps, where the only thing you could cling to where tree roots. It was more a climb than a hike. The weather was good though, eventually, and we had brought gear to take pictures of kea and of the milky way. For the rest of the afternoon there was enough time to relax and wait for the kea to appear (my job) and to discover the snowfields higher up the hill (Peters job, since I was too dead to move further than to the deck). That the keas would appear was certain, because there were sign everywhere warning that you need to take care: For example they have mastered the art of turning on the water tap, thus emptying the water tank with the drinking water. The tank was empty anyway, but because something was broken, and we were lucky that there was still lots of snow around the hut (keas doing as well?). The rest of the afternoon was thus spent respectively in a very happy fashion, until in the best evening light at first a group of utterly exhausted younger hikers showed up (maybe a reason of the new booking system installed which only leaves the hut, that is hardest to reach, without a compulsory booking), then the keas and then the milky way. So it was a quite perfect stay in wonderful weather. Since the following day was New Year’s Eve we packed our stuff in the morning and went all the way back to the car park, but we only barely could stay awake till midnight after that, because we were so tired. Still – it was a great adventure.

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