KM 129.907 – Nordkap
12 Sonntag Okt 2014
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inIch gebe zu, es stand auf der Kippe. Der Zeltplatz hatte eine ordentliche Küche und so gab es Pfannkuchen zum Frühstück und akute Reiseunlust. Warum eigentlich zum Nordkap? Da isses kalt und sicher langweilig. Wichtig ist doch der Prozess, muss das Ziel erreicht werden? Kann man nicht auch einfach Pfannkuchen machen stattdessen? Ich hätte viel lieber noch mehr Pfannkuchen gemacht. Da war ich richtig glücklich.
Aber wenn das Ziel nicht wichtig ist, kann man (mit den Pfannkuchen im Gepäck) ja trotzdem genauso gut auch weiterfahren. Weil es ja eh egal ist, hauptsache glücklich. Und so bin ich dann mit der Ladung Schinkenpfannkuchen auf dem Beifahrersitz am 11.10. um 15.15h angekommen. Tolles Wetter, kaum ein Mensch, kein Wind. Und gleich über Nacht geblieben, denn Manni, Brösel und Aschi haben mich adoptiert. Wir haben gegrillt, wilde Photos gemacht, uns durch sämtliche verfügbaren kulinarischen Spezialitäten beider Vorratsschränke probiert und Polarlichter photographiert. Der Caddy hat den Rückweg auch anstandslos trotz neuer Schneedecke geschafft. Nur bergauf anzuhalten, um zu photographieren, war nicht so schlau. Aber man lernt ja dazu! Den Jungs nochmal vielen Dank für die tolle Party und den Begleitschutz 🙂
Alright, I must admit, this morning two days ago was not one of my best. Instead of driving up to that Cape, I could have stayed endlessly in that lovely clean kitchen at the campsite in Alta, Norway, instead of driving half a day to the northcape and half a day back. Making pancakes was much more fun. Why do we always need to have a plan or a destination? Is it not possible to just be and be happy? And make pancakes at the same time? My sorrowful start in the morning turned later out to be caused by simple migraine. But it was a close shave, the pancakes nearly won. They sat next to me while I drove along the shore up to the cape through a 7km tunnel and through ice and snow. It was absolutely amazing, even though the cape closed at 3pm. That was a bit surprising, I hadn’t exspected opening times. It turned out to be no problem at all to stay and even to stay overnight. So that is, what I did. Three german men were there as well and invited me to share in their barbecue, their booze and I brought Lebkuchen. So we had a roaring party, made funny things and took pictures of it. It was lovely and even better, when eventually we saw northern lights as well. And an eagle! I was very happy, thanks to the boys who made me feel safe at the topmost point of Europe. Alone would have been no fun, especially, when it started to snow a little at night. I had no snowchains, but my lovely caddy did not slide at all, when I finally left after a hearty breakfast. Good, that the pancakes didn’t win in the end!
12 Sonntag Okt 2014
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in12 Sonntag Okt 2014
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inAL Jankovic hat mit diesem Quatsch-Cover von anno dazumal das Motto für den vorletzten Abschnitt meines Weges zum Nordkapp produziert. Im zentralen Teil von Skandinavien wird es jetzt so richtig kalt. Am Freitag sogar schon um 19h 7 Grad unter Null. Nicht, dass mir das viel ausmacht, solange ich im Schlafsack bin. Aber die Zahnpasta geht dann nicht mehr aus der Tube und alles, was weich bleiben soll, muss in die Kühltasche, da die am wärmsten ist. Daher habe ich beschlossen, den Golfstrom und seine Wirkung live und in Farbe zu testen und siehe da – zwei Stunden später am mehr fast 10 Grad mehr. Also dann doch mal der Luxus eines Campingplatzes…
Two days ago I eventually gave in and went to a campsite. At 7pm the temperature in the Finnmarksvidda had gone down to -7 degrees Celsius. The car had already started to freeze over, including my toothpaste. Only the food in the coolbag stays flexible, and liquid, it is the warmest place in the car at the moment. So I drove on and two hours later, I was pleased to find out, that the gulfstream does indeed exist. And went to a campsite, since it was too late for the usual business of finding a public toilet with an open space next to it. Norway has already closed down ALL public toilets for the winter. But what nice and clean place with a public kitchen! Bliss!
08 Mittwoch Okt 2014
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inVon allen möglichen Übernachtungsvarianten auf Reisen schätze ich das Hostel, besonders aber das City-Hostel als größte Plage ein. Zwar gibt es durchaus gute Seiten, z.B. Strom, mittlerweile immer W-LAN, fließendes Wasser, sogar warm, mitunter sogar bequeme Betten. Aber daneben gibt es leider fast immer anstrengende Mitbewohner, etwa asiatische Mädchen, die bis nachts um 2 einem ausgeklügelten Kosmetikplan folgend Cremes aus Döschen und Tübchen auftragen. Bei voller Zimmerbeleuchtung selbstverständlich. Auch beliebt sind inzwischen seit 15 selbst erlebten Jahren SYHA die lustigen Schilder in den Küchen, die zu Wohlverhalten und Ordund aufrufen sollen. Put your dishes away after cleaning and drying – spoons are also dishes. In Helsinki ist der Tonfall rauer. Hier heißt es: Tidy up after preparing your meal, or you will get spanked. In beiden Fällen hätte man aus den Reisresten in den Töpfen locker eine Mahlzeit produzieren können. Ich als Hausfrau muss da leider zweimal spülen, oder ich gehe gleich essen. Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang noch die männliche Bewohnerschaft, der ich üblicherweise durch die Wahl eines females-only-Zimmers aus dem Weg gehe. In der Küche allerdings läuft man sich beim Reiskochen oder -waschen dann doch über den Weg. Diesmal war mein Favorit Mohammed, einen Kopf kleiner als ich, Moslem, Bart bis zum Bauchnabel und angesichts meiner kurzen Trekkingshorts zunächst überfordert und eingeschüchtert. Keine Konversation war möglich, nicht mal, ob er ans Spülbecken muss oder nicht. Er stand einfach da und wartete mit gesenktem Kopf auf mein Verschwinden. Am nächsten Morgen allerdings hat er in Form eines höflichen aber sehr planvoll aufgebauten Gespräch mit glücklichem Lächeln schließlich festgestellt, dass er wie ich auch ohne Beziehung ist. Ehe er nach meiner Hand fragen konnte, bin ich dann zügig zum Bahnhof aufgebrochen und habe mich lieber noch ein bisschen den unverbindlicheren Angeboten der City ergeben. Zimtschnecke hatte ich noch ausstehend, für die ebenfalls verlockenden Fischdosen war es dann noch zu früh. Etwas Positives hatte die Situation also, nicht nur wegen der Zimtschnecke. Er war definitiv unter 50 🙂
If asked, which kind of accomodation is the one I hate most when travelling, it will be the hostel in the city centre. Even though it is compared to my car or the bivouak I used lately comfy, has hot water and wifi, there is the one problem of the other gursts. To avoid the snoring, I usually choose female dorms, but the kitchen is always a problem. Most of the time I clean everything twice, since there is often enough food left in the pots to fill your stomach, once before and once after use with my own stuff. But besides that, you can meet some weirdos in these kitchens. My absolute favorite was this time Mohammed, a small muslim with a very big beard, who at first didn’t dare noticing me, possibly because I wore trekking-shorts. But in the morning he enquired quite purposefully about my life and circumstances. Before he proposed eventually I ran for it and went to town. Far too early for my train, but: better be safe than sorry. The one good thing was – he actually was under 50!
07 Dienstag Okt 2014
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in07 Dienstag Okt 2014
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inBetrachtet man den Ausflug von Finnland ins Tannheimer Tal als Komplettes, so ergeben sich folgende, nicht rühmliche Fakten:
– Tickets nicht ausgedruckt
– Familientreffen für den falschen Tag an- und wieder abgesetzt
– Weg zum Hostel nicht recherchiert
– Fähre verpasst
– trotz überpünktlicher Ankunft am Flughafen Flieger in letzter Minute erreicht
– beim Telefonieren bzw. wegen des Telefonierens den Ausstieg aus dem Bus in Kleinberghofen verpasst
– beim Rückflug die Boardingcard vermeintlich verloren, jetzt habe ich zwei
An dieser Stelle möchte ich all den netten Menschen in meiner Umgebung, in Ylitornio, Kemi, Helsinki, München, Kleinberghofen und Wendelstein, egal, ob bekannt, verwandt, befreundet oder fremd, für ihre grenzenlose Geduld mit mir danken. Andererseits plane ich gerade, nach Japan zu reisen, in ein Land, dessen Schrift ich nicht lesen kann, und habe Bedenken. Doch vielleicht muss man das gar nicht. Schließlich muss ich aufgrund meiner Träumereien eh regelmäßig spontane Lösungen für unvorhergesehene Situationen finden. Bislang gab es noch immer ein rettendes Engelchen. JAPAN, ich komme!
Japan is everywhere
If you look at my trip from Finnland to Austria as a whole, you will realise that a few things were not of the glorious type at all.
I didn’t print the tickets in advance, told my relatives a wrong date of arrival, nearly missed the same plane twice, got off at the wrong bus station, because, even though I am female, I apparently can’t do multitasking. Now, on the flight back, I had my boardingcard issued twice, because I had thought, thst I had thrown it away. I hadn’t, but it was a moment of some worrying for me. Fortunately many people helped me out, friends, relatives, strangers, to whom I want to say „Thank you so much!“ Apart from that I will later book the ticket to NZ via Japan. My own personal chaos has hopefully prepared me for survival in a country, which has a language, that I cannot read nor speak.
01 Mittwoch Okt 2014
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inNachdem der Drucker daheim nicht ging, das Netz in der Schule mich nach 15 min. immer noch nicht den Browser offenen ließ, es unterwegs keine Möglichkeit zum Drucken gab, habe ich mich auf das bestehende Netzwerk meiner Freundin gefreut. Die geht aber nicht richtig ins Netz und der Drucker war auch leer. Am Schluss habe ich mein Flugticket nach München photographiert, allerdings erst, nachdem ich irrtümlich eine Familienfeier organisiert habe. An dieser Stelle noch einmal Entschuldigung für das entstandene Chaos. Erschwert wurde die Angelegenheit noch dadurch, dass ich nun auf dem Weg nach Deutschland mit dem Ladekabel für den Mp3-Player bin. Aber jeder hat ja mittlerweile Kabel dabei, so konnte ich im Zug nach Helsinki online. Schließlich wusste ich noch nicht, wo das Hostel war. Nur brach das Netz immer zusammen, Finnland ist halt groß und wenig besiedelt. Am End war dann das Ding leer, der Mann mit Kabel schon lange weg und wo dieses Hostel war, das wussten die Götter bzw. am Ende dann der Besitzer einer völlig verwahrlosten Eckkneipe, in der eine Jungs-Band gerade probte. Ich hoffe, es war noch Probe…Heute habe ich dann noch eine Fähre verpasst, was mich in leichte Hektik versetzt hat – nur noch drei Stunden bis zum Abflug! Aber zu meiner Verteidigung kann ich diesmal anführen, dass sie zu früh abgefahren ist! Ehrlich! Indianerehrenwort!
Jedenfalls hat es verblüffend schnell geklappt, mit dem photographierten Flugticket einzuchecken, sodass ich langsam doch noch daran glaube, dass ich morgen zum Gimpelhaus komme… Und – wie man sehen kann – es gab ein neues Ladekabel und W-Lan am Flughafen. Und Strom!
01 Mittwoch Okt 2014
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inSuomi – Tytti, Teemu, Tuukka, Touko, Tuuli. Aber auch Viili, Karjalaanpiirakka mit juusto, hirvi, lakkahillo und irgendein Käse, der am besten schmeckt, wenn er im Kaffee angewärmt wird. Und natürlich Sauna, neue Winterreifen alle zwei Jahre, Gummistiefel, Lachs, Rentiere, Eishockey, überall Langläufer auf dem Trockenen und jedes WC mit einem Duschkopf versehen. Makkara und Pfannkuchen auf dem offenen Feuer in einer Laavu auf dem Aavasaksa. Und überall und alles mit Lakritz-Geschmack oder der Experten-Variante Salmiakki. Die Straßen sind mit Randmarkierungen versehen, damit man sie in zwei Monaten noch findet, und wenn die Autotüren zufrieren, dann muss man halt warten, bis sie wieder auftauen. Irgendwer nimmt einen schon mit zur Arbeit.
Gearbeitet habe ich auch ein bisschen und habe einen Besuch in einer Grundschule gemacht und beim Unterrichten zugesehen. Obwohl diese Schule nur 45 Kinder aufweisen kann, haben sie eine technische Ausstattung, die unsere bei weitem übertrifft, neben Klassensätzen an I-Pads, die sich die Kids inklusive Internet-Stick ausleihen können, um ihre online-Hausaufgaben daheim zu erledigen, gibt es Schulhelfer für auffällige Kinder und eine eigene Schulpsychologin, die die Hälfte der Woche im Haus ist. Und der Schulleiter verwaltet sein Budget in Absprache mit dem Kollegium, ebenso wie diese gemeinsam beschließen, welche Freiarbeitsmaterielien gekauft werden. Jeder richtet sein Zimmer ein, wie er es möchte. Und ist relativ glücklich und entspannt. Ich war beeindruckt…
Finnland – that is not only my friends Tytti, Teemu, Tuukka, Touko and Tuuli, but also food with strange names – viili, some kind of milkdish, poron, reindeer, hirvi, elk, lohi, salmon, karjalaanpiirakka, some rice-pie, which I could eat in heaps. Of course, there is also the regular use of saunas, which you always enter naked but which is usually either men or women only which is much nicer than the german way of mixing both sexes. Also you find many things, that are special only for a country, that lies so high up in the north. Wintertyres usually last two seasons and every year the papers can announce, that the winter has once more surprised the finish people. But if your winter tyres have spikes, you want to drive the summer tyres as long as possible. In any case, whenever I visit this lovely country, I am extremely happy and fascinated by all these different customs.
01 Mittwoch Okt 2014
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inGibt es nun Bären oder nicht? Haben sie jetzt schon Hunger? Und wird die Hütte wirklich offen sein? Muddus ist ein Teil eines riesigen Nationalpark-Zusammenschlusses, zu dem auch der Sarek gehört. Die Gegend ist aber bewaldet und eher flach. Bis zur Hütte sind es nur 7 km und man braucht keine Karte. Diesmal stimmte das sogar, aber unwohl habe ich mich trotzdem gefühlt, als plötzlich keine Markierung da war. Ganz erschreckend war eine Pause, in der hinter mir plötzlich lautes Hecheln zu hören war, nachdem ich 24 Stunden niemanden gesehen hatte. Wie schnell in solchen Momenten der Körper in Panik-Modus verfällt! Es war eine einsame Ente, die über mich hinwegflog. Hat sich aber anders angehört! Die Hütte und der Weg war aber toll und die 24qm Raum für mich plus Bad und Kamin und Toilette und Bett ein ungeahnter Luxus nach meinem -6Grad kalten 1,5 qm Etablissement der letzten 8 Nächte. Ein Traum!
At first I was sceptic, whether it was a good idea to go to the cottage. But only 7 km should be possible. So I started, the clarinet and a warm sleeping bag in my backpack. And it was lovely! But then in the end I realised that I don’t like forests. They give me a weird feeling of being unprotected. I love open spaces instead. At one resting point I heard loud breathing of an animal behind my right ear. I was shocked! It turned out to be the sound of the wings of a lone duck that flew over my head. Still, it was a moment of pure shock. The cottage though was luxus after living in a car for ten days. And everything was mine for that night.