In Neuseeland gab es, stark vereinfacht erklärt, durch die frühe Aufspaltung des Urkontinents Gondwana in verschiedene Teile, von denen einer sich völlig von den anderen verabschiedet hat und zeitweise überschwemmt war, von alters her eine total andere Tierwelt als überall sonst auf der Welt. Es gab kaum Säugetiere und dafür eine gewaltige Menge flugunfähiger Bodennister. Friedlich war das bestimmt auch nicht, aber im Gleichgewicht, denn keiner hatte den anderen so richtig auf der Speisekarte. Dies hat sich mit der Ankunft der Maori und der Europäer zügig geändert. Ratten etc. kamen aus Versehen mit den Schiffen aus Europa, Hasen wurden zum Jagen eingeführt, haben sich aber vermehrt wie die Kaninchen das nun mal tun, dafür hat man dann Wiesel und Marder eingeführt – die allerdings von dem zur Verfügung stehenden Nahrungsmittelangebot die leicht verfügbaren Eier der Bodennister den schwer zu erjagenden Kaninchen vorzogen und somit die einheimischen Vogelarten allerorts radikal dezimierten. Ganz Neuseeland ist also verstummt – ganz Neuseeland? Nein. An vielen Stellen haben teilweise vom DOC, teilweise über Spenden und durch Eintrittsgelder finanzierte Reservate für einheimische Vogelarten wie den Kiwi aufgemacht. Dies erfordert teils massive Eingriffe in die bestehende Tier- und Pflanzenwelt, um die unerwünschten Einwanderer zu beseitigen: feinstmaschige Zäune, Schleusen, komplettes Töten allen Lebens auf Inseln, ehe dann die heimischen Vögel wieder angesiedelt werden können. So waren wir zunächst auf Tiritiri Matangi, einer Insel, die gerade weit genug vom Festland weg liegt, damit keine Ratten hinüberschwimmen können. Die ursprünglich nahezu komplett bewachsene Insel war nach langer intensiver Agrarwirtschaft fast völlig mit Gras bewachsen und alles tierische Leben dahin. Nach jahrelangem Aufforsten mit einheimischen Pflanzen, regelmäßigem Unkrautjäten durch Horden von Freiwilligen und der Ansiedelung heimischer Tiere sieht es da jetzt schon wieder richtig toll aus.

Der Chef der Tui-Bande macht seine Vorrangstellung deutlich

Wir wurden von einem netten Freiwilligen über die Insel geführt und haben – völlige Reizüberflutung – eine fundierte Einführung in sämtliche neuseeländische Pflanzen bekommen. Und jeder Vogel wurde gezeigt – unmissverständlich als börrrd bezeichnet. Dadurch dass die neuseeländischen Vögel alle zwei Namen haben (drei, wenn man den lateinischen einbezieht), schwirrte uns schnell der Kopf. Aber wir haben sie alle gesehen und Peter hat tolle Photos gemacht:

Ein paar haben sich allerdings beharrlich geweigert, photographiert zu werden, zum Beispiel war der Parakeet ein bisserl scheu und der Stitchbird/Hihi einfach zu schnell für uns.

Der nektartrinkende Tui mit dem tollen Gesang bleibt der beeindruckendste Vogel der Insel

We went to a couple of bird sanctuaries on the north island. One – and so far the best of them all – was the island Tiritiri Matangi next to Auckland. It is one of the places where an armada of scientist, volunteers, officials and private people are working together to undo what the ancestors have unwillingly (or unwittingly) caused by bringing in raptors and mammals from overseas, be it for hunting (rabbits), fur (possums) or as blind passengers (rats and mice) or as an ill-fated solution to deal with the man made plagues of the above by bringing in stouts and the like. So we got on a boat and got a guided tour by a fervent volunteer who kept talking about birrrrds and the local plants which have pretty well regrown on that formerly mainly grassy island, which was intensively used for cattle grazing. It was an impressive sight to see these completely foreign birds suck nectar with their tongues. And it was even more exciting to hear the absolutely weird sounds bellbirds or tui make (or saddlebacks, when they hear humans coming). What an impressive work and what an impressive place to be.

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